Hey Leute!
Heute möchte ich euch etwas über den Versand von 2 Maschinen erzählen, bei denen ich die Vertragsabwicklung mittels Akkreditivs in meiner Zeit im Vertrieb begleiten konnte (Akkreditiv = Garantie von der Bank, dass der Verkäufer sein Geld bekommt, sobald er bestimmte Bedingungen erfüllt).
Nach 12 Monaten Bauzeit war es endlich soweit: Ein schienengebundener Schmiedemanipulator des Typs SSM 500 SO (Netto-/Bruttogewicht: 98.425,0 / 105.535,0 kg) und ein mobiler Schmiedemanipulator des Typs 120 D (Netto-/Bruttogewicht: 39.879,0 / 42.610,0 kg) verlassen unsere heiligen Hallen.
Der Versand solcher großen Maschinen gestaltet sich jedoch nicht so einfach, bei den Maßen und Gewichten gibt es einiges zu beachten. Hier ein paar spannende Fakten:
Der schienengebundene Schmiedemanipulator wurde für den Transport nach China in 9 Packstücken verpackt, bei denen das Größte, bestehend aus dem Hauptteil der Maschine, ein Bruttogewicht von 69 Tonnen hatte.
Die anderen 8 Packstücke, bestehend aus der Zange (19,9 Tonnen), diversen Maschinenteilen (die für den Transport demontiert werden mussten) und Ersatzteilen, kamen auf ein Gewicht von 36 Tonnen.
Weitere technische Fakten
- 25 Tonnen Tragkraft mit der Zange
- Zangenpositionierung ist bis auf ± 1.5 Millimeter genau
- Hydraulikdruck in den verbauten Leitungen beträgt 230 bar
- Zange öffnen und schließen in 7–10 Sekunden
Der mobile Schmiedemanipulator wurde in 3 Packstücken verpackt. Der Hauptteil hatte ein Bruttogewicht von 39 Tonnen, die Kabine 2 Tonnen und die Zangenschenkel 1,6 Tonnen.
Technische Fakten
- 7,5 Tonnen Tragkraft
- Fassungsvermögen von 700 Liter Hydrauliköl
- Wendekreis von 4,5 Metern
Für einen normalen Sattelauflieger sind diese Maschinen zu schwer, deshalb wurde eine ortsansässige Schwerlastspedition mit der Verbringung in den Norden betraut. Ein solcher Tieflader hat eine besonders tiefe Ladefläche und eine hohe Tragfähigkeit, die den Transport besonders sperriger und schwerer Ladung ermöglicht. Um die Sondergenehmigungen kümmerte sich das beauftragte Unternehmen, so dass es abends am 21.08.2020 losgehen konnte.
Im Bremerhaven angekommen, wurden unsere Schätzchen dann vom dortigen Personal fachgerecht verladen.
Nachdem alles rutschfest verstaut und verzurrt wurde, machte sich das Frachtschiff auf die 1 Monat und 5-tägige Reise zum Tianjin Port in China.
Sehr spannend, findet ihr nicht auch?
Euer Pascal